Warum Tinkercad ein idealer CAD Einstieg für Schüler ist

Warum Tinkercad ein idealer CAD Einstieg für Schüler ist

Ein leichter Einstieg in CAD

Wer schon einmal versucht hat, Schülerinnen und Schülern den Umgang mit professioneller CAD-Software wie Inventor oder Fusion beizubringen weiß: Das kann schnell unübersichtlich werden. Gerade in den unteren Jahrgängen fehlt oft die Geduld und ehrlich gesagt auch die Mauspräzision, um sich in komplexe Softwareoberflächen einzuarbeiten und verschiedenen Hürden beim Login zu überwinden. Trotzdem ist CAD ein faszinierender und wichtiger Bereich des Technikunterrichts. Wenn Schüler ihr erstes eigenes Modell konstruieren und anschließend den 3D-Drucker surren hören, ist das ein echter Aha-Moment. Genau hier soll Tinkercad als einfacher und spielerischer Einstieg in die Welt des 3D-Designs. ansetzen.

Warum Tinkercad gut für Schulen geeignet ist

Tinkercad ist browserbasiert, kostenlos und in wenigen Minuten startklar. Es läuft auf nahezu jedem Schul-PC, selbst auf älteren Geräten und erfordert keine Installation oder Lizenzen. Das Beste daran ist, dass Schüler schnell verstehen was passiert. Formen verschieben, verbinden und ausschneiden, das Prinzip ist intuitiv und der Erfolg kommt schnell. Ich habe in den letzten Monaten verschiedene CAD-Tools mit Schülern ausprobiert und festgestellt, das für Schüler ab Klasse 6 Tinkercad aktuell die beste Wahl ist, ohne dass die Motivation verloren geht. Ein weiterer Pluspunkt, der Tinkercad für Schulen besonders attraktiv macht ist, dass die Schüler keinen eigenen Account brauchen. Lehrkräfte können über die Klassenfunktion arbeiten, und die Kinder können ohne E-Mail-Adresse sofort loslegen. Das spart nicht nur Zeit, sondern verhindert auch Datenschutzprobleme. Neu ist, das Tinkercad nun auch eine sehr einfache Skizzenfunktion wie seine großen Geschwister hat, was nun auch komplexere Formen und mehr Gestaltungsspielraum ermöglicht.

Tinkercad CAD-Tutorials für Anfänger: Bald auch hier in der Technikwerkstatt

Aus den oben genannten Gründen wird es hier in der Technikwerkstatt demnächst eine kleine Tinkercad-Tutorial-Reihe im Rahmen der Lernsituation 1 geben. Darin zeige ich Schritt für Schritt, wie man mit einfachen Werkzeugen eigene 3D-Objekte entwirft, wie etwa einen Dino, einen Einkaufschip oder einen Klemmbaustein. Die Tutorials richten sich vor allem an Einsteigerinnen und Einsteiger ab Klasse 6 und sollen zeigen, dass CAD gar nicht kompliziert sein muss, sondern Spaß macht, wenn man direkt sichtbare Ergebnissen bekommt.

Farbiges 3D-Flugzeugmodell in Tinkercad erstellt – Beispiel für CAD-Unterricht.
Tinkercad CAD Modell
Skizzierfunktion in Tinkercad – präzise Formen und Linien im CAD-Unterricht erstellen.
Neu: Skizzierfunktion in Tinkercad

Häufige Fragen (FAQ)

Die Skizzierfunktion ist der Bereich, in dem aus Linien und Formen die Grundlage eines 3D-Modells entsteht. In Tinkercad wurde diese Funktion neu eingeführt und erlaubt jetzt auch exaktere und komplexere Konstruktionen. Ideal, um den nächsten Schritt zu den größeren Geschwistern Inventor, Fusion oder einem der anderen großen CAD-Programme zu gehen.

Ein professionelles CAD-Programm lohnt sich meist erst, wenn die Schüler bereits ein räumliches Verständnis und erste Erfahrung mit einfacheren Tools wie Tinkercad haben. Spätestens ab Klasse 8 können sie dann auch technische Maße, Ebenen und Skizzen besser nachvollziehen und vor allem auch besser mit Dateiformaten und der entsprechenden Ablage im Datei-Explorer umgehen. 

Das Gehäuse des Düvelbot lässt sich rein theoretisch auch mit Tinkercad konstruieren, aber: Bei komplexeren Formen stößt Tinkercad schnell an seine Grenzen! Irgendwann ist der Break-Even-Point erreicht, an dem professionelle CAD-Programme bei komplexen Formen einfacher und effizienter werden. Ich rate daher von Tinkercad zur Konstruktion des Robotergehäuses ab.